Insider-Bedrohung und der richtige Schutz bei Remote-Arbeit

Insider-Bedrohung und der richtige Schutz bei Remote-Arbeit
Photo by David Clode / Unsplash

In der digitalen Welt von heute ist die Sicherheit von Anmelde-Konten von entscheidender Bedeutung. Es ist keine Seltenheit, dass mehrere Benutzer dieselben Anmeldeinformationen für einen gemeinsamen Account verwenden. Die etablierten Arten der Authentifizierung wie Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) bzw. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) können nicht ausreichend zum Schutz beitragen.

Das Teilen von Benutzer-Accounts sowie die Lücken im Schutzsystem von MFA-Methoden bergen erhebliche Risiken, einschließlich Insider-Bedrohungen, für die Datensicherheit und den Schutz der Privatsphäre. Zu den Insider-Bedrohungen gehören Personen innerhalb eines Unternehmens, die versehentlich Informationen weitergeben. Da geschützte Daten, Kundeninformationen und Geschäftsgeheimnisse das Herz und die Seele eines jeden Unternehmens sind, sind Sicherheitssysteme und -prozesse zur Verringerung von Insider-Bedrohungen unerlässlich. 

Was sind Insider-Bedrohungen? 

Im Bereich der Cybersicherheit sind Insider-Bedrohungen die Gefahren, die von Personen innerhalb einer Organisation für die Datensicherheit ausgehen. Menschen stehen im Mittelpunkt dieses Problems, da sie autorisierten Zugang zu den Ressourcen, Einrichtungen, Informationen, Netzwerken und Systemen einer Organisation haben.

Beispiele für Insider sind: 

  • Personen innerhalb der Organisation, wie z. B. Mitarbeiter mit Zugang zu vertraulichen Informationen.  
  • Externe Personen, denen das Unternehmen vertraut ist und die regelmäßig oder ständig Zugang zu sensiblen Informationen haben, wie z. B. Auftragnehmer, Lieferanten, Hausmeister oder Reparaturfachleute. 
  • Jeder, der Zugang zum Netzwerk und zu den Systemen des Unternehmens hat. 

Welche Sicherheitsprobleme gibt es bei Remote-Arbeit und Account-Sharing?  

Eine Sicherheitsstudie von HP Inc ("Blurred Lines & Blindspots", 2021) analysierte die Cyber-Risiken für Unternehmen im Zeitalter der Remote-Arbeit. Deren Ergebnis zeigt, dass sich durch Home Office und der damit verbundenen Arbeitsmethoden völlig neue Angriffsflächen für Unternehmen, Benutzer und Daten geschaffen haben.  

Demnach gaben 66 Prozent der befragten Büroangestellten aus Deutschland an, dass sie ihre Arbeitsgeräte auch für private Zwecke verwenden. Darüber hinaus nutzen 64 Prozent der deutschen Studienteilnehmer private Laptops oder Drucker für berufliche Aufgaben.  

16 Prozent der deutschen Remote-Mitarbeiter gestatten auch anderen Personen wie Familie und Freunden die Nutzung ihrer Arbeitsgeräte. Darauf anknüpfend verstärken sich die Angriffe von Cyberkriminellen auf Remote-Mitarbeiter. Während der Pandemie stiegen die Attacken weltweit um 238 Prozent. 


Die wichtigsten Gefahren bei Remote-Arbeit und Account-Sharing auf einen Blick:   

  • Datenschutzverletzungen: Die gemeinsame Nutzung von Accounts bedeutet, dass jeder Benutzer Zugriff auf alle im Account gespeicherten Informationen hat. Dies kann dazu führen, dass persönliche und vertrauliche Daten leichter in die falschen Hände geraten.
     
  • Erhöhtes Risiko von Cyberangriffen: Wenn mehrere Benutzer ein Konto teilen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass einer von ihnen Opfer von Phishing-Angriffen oder Malware wird. In solchen Fällen können Angreifer die Anmeldeinformationen stehlen und die Sicherheit des gesamten Accounts gefährden.
     
  • Schwierigkeit bei der Rückverfolgung von Aktivitäten: Bei gemeinsam genutzten Accounts ist es oft schwer festzustellen, wer für bestimmte Aktionen verantwortlich ist. Das kann zu Verwirrung und Missverständnissen führen und es erschwert die Identifizierung von Fehlverhalten oder böswilligen Aktivitäten. 

Insider-Bedrohungen sind in den meisten Fällen nicht böswillig motiviert. Ein autorisierter Mitarbeiter kann sein Arbeitsgerät unschuldig an ein Familienmitglied weitergeben, das versehentlich auf einen Phishing-Link klickt. Oder ein Mitarbeiter kann seine Anmeldedaten für die Arbeit verlieren, was dazu führt, dass Betrüger in diese Konten eindringen und vertrauliche Unternehmensdaten stehlen können. 

Schutz vor Insider-Bedrohungen 

Fahrlässigkeit von Mitarbeitern scheint die Art von Insider-Bedrohung zu sein, deren Verhinderung mit geringerem Kostenaufwand verbunden ist als die weitaus weniger verbreiteten böswilligen Bedrohungen.

Was können Unternehmen angesichts der massiven Kosten für die Eindämmung der Auswirkungen von Insider-Bedrohungen und der hohen Prävalenzrate tun, um diese Risiken zu erkennen, bevor sie eintreten? Um diesem Problem entgegenzuwirken, kann verhaltensbasierte Authentifizierung als eine Methode zur Verbesserung der Sicherheit eingesetzt werden.  

Welche Vorteile bietet eine verhaltensbasierte Authentifizierung?  

Verhaltensbasierte Authentifizierung ist eine innovative Methode, die das Benutzerverhalten zur Identifizierung und Authentifizierung verwendet. Sie analysiert Muster wie Tastaturanschläge, Mausbewegungen, Navigationsgewohnheiten und andere Verhaltensmerkmale, um den Benutzer zu identifizieren. Unsere Sicherheitssoftware INVISID basiert auf diesem Prinzip. Einige der Vorteile dieser Methode sind: 

  • Kontinuierliche Überwachung: Im Gegensatz zu traditionellen Authentifizierungsmethoden wie Passwörtern oder biometrischen Daten bietet die verhaltensbasierte Authentifizierung eine kontinuierliche Überwachung der Benutzeraktivitäten. Das ermöglicht die Erkennung von Anomalien und verdächtigen Aktivitäten in Echtzeit.
     
  • Verbesserter Datenschutz: Da verhaltensbasierte Authentifizierung individuelle Verhaltensmuster nutzt, ist es für Angreifer schwieriger, diese zu replizieren oder zu fälschen. Das erhöht den Schutz der persönlichen und vertraulichen Daten der Benutzer.
     
  • Anpassungsfähigkeit: Verhaltensbasierte Authentifizierung kann sich an Veränderungen im Benutzerverhalten anpassen und so eine höhere Genauigkeit und Benutzerfreundlichkeit bieten. Das System lernt kontinuierlich, um ein genaues Benutzerprofil zu erstellen und mögliche Fehlalarme zu reduzieren.
     
  • Reduziert die Abhängigkeit von Passwörtern: Da verhaltensbasierte Authentifizierung auf dem individuellen Verhalten der Benutzer basiert, verringert sie die Abhängigkeit von Passwörtern und anderen statischen Anmeldeinformationen. Dadurch wird das Risiko von Passwortdiebstahl und -wiederverwendung reduziert.
     
  • Bessere Rechenschaftspflicht: Da die verhaltensbasierte Authentifizierung die Aktivitäten der Benutzer präzise erfasst, können Unternehmen und Organisationen besser nachvollziehen, wer für bestimmte Aktionen verantwortlich ist. Das fördert die Rechenschaftspflicht und ermöglicht es, Fehlverhalten gezielt zu identifizieren und zu ahnden. 

Die gemeinsame Nutzung von Accounts birgt erhebliche Sicherheitsrisiken, die den Datenschutz und die Integrität von Online-Konten gefährden können. Verhaltensbasierte Authentifizierung bietet eine innovative Lösung, die die Sicherheit von Online-Konten durch kontinuierliche Überwachung und Analyse des Benutzerverhaltens erhöht.  

Sie bietet eine Vielzahl von Vorteilen wie verbesserten Datenschutz, Anpassungsfähigkeit, reduzierte Abhängigkeit von Passwörtern und erhöhte Rechenschaftspflicht. Unternehmen und Organisationen sollten diese Technologie in Betracht ziehen, um ihre Online-Konten besser zu schützen und die Sicherheit ihrer Benutzer zu gewährleisten.